Ein Praxis-Einblick in die tägliche Arbeit von Sozialarbeiter:innen im Unterkunfts- und Sozialmanagement zum heutigen Tag der sozialen Arbeit
5 Minuten Fußweg von der U-Bahnstation Farmsen entfernt liegt die Wohnunterkunft im Marie-Bautz-Weg. Seit Mai 2022 leben an diesem Standort von Fördern & Wohnen (F&W) rund 700 geflüchtete und wohnungslose Menschen. „5 Minuten Fußweg sind es, wenn man den Weg im Grünen hinter der Unterkunft vorbei an einem kleinen Bach und dem Spielplatz kennt“, lacht Sonja von Wahl, eine der zwei Teamleiterinnen am Marie-Bautz-Weg. „Alle anderen müssen 10 Minuten von der U-Bahnstation laufen.“ Die meisten Bewohner:innen und Mitarbeitende des Standortes kennen diesen Weg natürlich, und die Neuankommenden finden ihn ganz schnell.
Die Sozialarbeiter:innen beraten und unterstützen
Damit sich alle gut in der Unterkunft und der Umgebung zurecht finden, unterstützen Sozialarbeiter:innen im Unterkunft- und Sozialmanagement die Bewohner:innen im Alltag. Die Aufgaben der Unterkunftsmanager:innen sind so vielfältig wie die Bewohner:innen des Standortes. Ein:e Mitarbeitende:r betreut im Schnitt 80 Bewohner:innen und kümmert sich um Fragen zur Unterbringung, vermittelt zwischen Kitas, Schulen oder Behörden und gibt Orientierungsberatungen. Die untergebrachten Menschen im Marie-Bautz-Weg kommen aus über 30 verschiedenen Ländern. Sprachliche Herausforderungen gehören zur täglichen Arbeit dazu. Die Sozialarbeiter:innen bieten aber eine große sprachliche Diversität und sprechen neben Deutsch und Englisch auch Arabisch, Polnisch, Spanisch, Französisch, Ukrainisch und Russisch.
Die Herausforderungen gemeinsam bewältigen
Ein Bewohner hatte von Problemen in seinem Zimmer berichtet. 2 Sozialarbeiter:innen sprechen mit ihm und bieten an, das Zimmer zu wechseln. „Diese Möglichkeit hatte sich kurzfristig ergeben und somit konnten wir schnell reagieren und auf den Herrn zugehen“, so Falko Sonnenberg, Unterkunftsmanager im Marie-Bautz-Weg. Über 1.000 Mitarbeiter:innen arbeiten bei Fördern & Wohnen in sozialen Berufen: Sie sind Unterkunfts- und Sozialmanager:innen, Teamleitungen, Aushilfen. Der Marie-Bautz-Weg ist nur eine von 151 Wohnunterkünften in der Stadt, in der sie geben, was sie können – jeden Tag. „Natürlich kommt es manchmal auch zu Missverständnissen oder Konflikten in der Unterkunft. An einem Standort mit mehreren hundert Menschen, an dem verschiedene Kulturen, Sprachen und Interessen zusammentreffen, ist das ganz normal. Wir helfen, wo wir können.“
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