Wer vor Krieg und Verfolgung flüchtet und nach Hamburg kommt, erreicht zunächst das Ankunftszentrum in Rahlstedt. Es besteht aus drei Gebäudekomplexen auf einem ehemaligen Firmengelände. Fast 2.000 Geflüchtete können hier untergebracht werden. Umgeben ist das Ankunftszentrum von Wohnstraßen mit kleinen Mehrfamilienhäusern.
Ankunft im Bargkoppelweg
Neu ankommende Asylsuchende werden im Barkoppelweg registriert. Nach einem bundesweiten Verteilschlüssel entscheidet sich, ob eine Person oder Familie in Hamburg bleibt oder in ein anderes Bundesland weiterreist. Wer in Hamburg bleibt, zieht in den Bargkoppelstieg um. Anfangs geht es dort um Orientierung und die Versorgung mit alltäglichen Dingen. Alle sollen sich am neuen Ort zurechtfinden und verstehen, wie es nun weitergeht.
Sozialarbeiter:innen von F&W begleiten
Im Barkoppelstieg werden die Ankommenden nicht nur vom F&W-Team empfangen und begleitet. Mitarbeitende von Ämtern und freien Trägern sind hier tätig, denn zu einem Asylantrag und zur Aufnahme in Deutschland gehören mehrere wichtige Schritte. Die Sachbearbeitung folgt einer Checkliste mit 8 Punkten, darunter eine medizinische Untersuchung, die Asylverfahrensberatung und der Asylantrag. Wenn die Liste abgearbeitet ist, können die Asylsuchenden in eine dezentrale Erstaufnahmeeinrichtung von F&W umziehen.
Kein Tag ist wie der andere
Sozialmanager:innen von F&W unterstützen die geflüchteten Menschen beim Ankommen, bieten Sprechstunden an und beantworten viele Fragen. Rund 40 Mitarbeitende im Unterkunfts- und Sozialmanagement und Technischen Dienst arbeiten im Ankunftszentrum zusammen. „Ich mag die Arbeit. Hier ist kein Tag wie der andere und man weiß nie, was auf einen zukommt“, erzählt Teamleiter Henning Voges, während um ihn herum Kinder Ball spielen und Erwachsene auf die Postausgabe warten.
„Allerdings muss man zu Hochphasen auch etwas Stressresistenz mitbringen“, so Voges, der seit 3,5 Jahren im Ankunftszentrum arbeitet. Zuvor hat er in Indonesien ein Bildungsprojekt für Kinder gegründet und als Bildungsbegleiter in einer Schule gearbeitet hat. Auch im Barkoppelstieg ist für Bildungsangebote gesorgt. Ein freier Träger bietet hier eine Halboffene Betreuung für nicht-schulpflichtige Kinder an. So können Eltern sich unter der Woche auf ein altersgerechtes, professionelles Angebot verlassen.
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