Empathie und Respekt sind die Grundlage jeder Hilfe. Manche Menschen, die in Hamburg auf obdachlose Menschen treffen, sind unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Unsere Kolleg:innen aus der Obdachlosenhilfe des Pik As von F&W teilen ihre Erfahrungen:
Freundlich und respektvoll sein
Nicht weggucken, sondern anlächeln und beachten: Ein freundliches Gespräch, ein Lächeln oder einfach ein respektvoller Umgang können für jemanden in einer schwierigen Situation viel bedeuten. Soziale Isolation ist ein großes Problem und für viele obdachlose Menschen ein zermürbendes Gefühl. Eine wertschätzende Geste oder ein einfaches „Hallo“ kann eine positive Wirkung haben und kostet nichts.
Hilfe aufzeigen
Wenn Menschen sich in einer Notlage befinden, ist es wichtig, sie anzusprechen und zu fragen, ob sie Hilfe brauchen. Gut ist es, sie auf die vielen Angebote in Hamburg hinzuweisen – warme Schlafplätze, Tagesstätten, Mahlzeiten, Duschen, medizinische Angebote, Beratung: https://www.hamburg.de/obdachlosigkeit. Ist die Person nicht mehr ansprechbar, muss der Notruf unter 112 gerufen werden. Lieber einmal zu oft den Rettungswagen alarmieren als einmal zu wenig.
Gerade bei Unwetter, Glätte und Eiseskälte ist eine Gemeinschaftsunterkunft besser, als schutzlos auf der Straße zu übernachten. Dafür gibt es zusätzliche Schlafplätze im Winternotprogramm Hamburg, 5 Monate im Jahr. Das Angebot kann anonym genutzt werden, für eine Nacht oder länger.
Wer sich unsicher ist, kann Fachleute um Rat bitten: zum Beispiel das Team vom Kältebus (Tel. 0151 65 68 33 68), vom Malteser Wärmebus (Tel. 040 40 17 82 15) oder von „Visite Sozial“. Auch eine Hotline der Stadt bietet Rat (Tel. 040 42 82 85 000).
Privatsphäre wahren, Selbstbestimmung respektieren
Personen nicht ungefragt wecken, anfassen oder ihre Habe berühren, soweit keine Not-Situation vorliegt. Es ist wichtig, den Menschen mit Fingerspitzengefühl zu begegnen und zu akzeptieren, wenn keine Hilfe gewünscht ist. Nicht drängen oder überreden, sondern ihren Wunsch respektieren.