Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) machte sich vor Ort ein Bild, wie in Hamburg Unterbringungsplätze und Wohnraum für vordringlich Wohnungssuchende entstehen
Strahlendes Herbstwetter. Hamburg präsentierte sich von seiner schönsten Seite, als Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe am 30. September zusammen mit Staatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) und weiteren Abgeordneten (SPD und CDU) der Einladung zu einem Informationsaustausch bei Fördern & Wohnen folgte.
Hintergrund des Besuchs ist die Überlegung der Berliner Landesregierung, in Berlin ein landeseigenes Sozialunternehmen aufzubauen, das ausreichend Unterbringungsplätze für obdachlose und geflüchtete Menschen zur Verfügung stellt. Aus Sicht der Berliner Sozialsenatorin ist F&W hierfür ein Vorbild.
Einblick in die Geschäftsfelder
Dr. Arne Nilsson und Roberto Klann, die beiden Geschäftsführer von F&W, nahmen sich Zeit, den Gästen die Organisation von F&W zu erläutern und Einblick in die Geschäftsfelder zu geben. Dabei ging es auch um Themen, die für F&W derzeit besonders wichtig sind. Zum Beispiel das serielle Bauen mit standardisierten, vorgefertigten Bauteilen, das Bauzeiten enorm verkürzt und Kosten senkt. Oder das Konzept „In Zukunft Wohnen“, das eine nachhaltige Nutzung von Gebäuden sicherstellt: zunächst als dringend nötige öffentliche Unterkünfte, danach als Mietwohnungen für Menschen, die wohnungslos sind.
Interessant für den Besuch aus Berlin war auch, dass F&W einerseits selbst Unterkünfte und ganze Wohnquartiere baut und mit eigenem Personal betreibt, andererseits auch gezielt Immobilien ankauft und entwickelt, um kurzfristig Unterbringungsplätze zu schaffen und die Gebäude langfristig für soziale Zwecke zu sichern.
Besuch einer Unterkunft im Umbau
Nach ausführlichem Austausch zu Ankauf, Entwicklung und Bau von Unterkünften, blieb am Nachmittag Zeit, die Unterkunft Beltgens Garten 2 in Hamburg-Hamm zu besuchen.
F&W hatte diese Immobilie zunächst angemietet, um Geflüchtete aus der Ukraine vorübergehend unterzubringen. Inzwischen befindet sich das einstige Bürogebäude im Besitz von F&W und wird im laufenden Betrieb saniert. Der Standort hat 241 teils barrierefreie Unterkunftsplätze und wird außerdem Flächen für Hebammenpraxen und weitere Gesundheitsangebote zur Verfügung stellen.
Beim Rundgang zeigte sich die Berliner Delegation beeindruckt vom Umbau im laufenden Betrieb und stellte Fragen zum Bau und zum Unterbringungsalltag. „Wir freuen uns über das Interesse und den Wissenstransfer“, sagte Dr. Arne Nilsson zum Abschluss des Besuchs. „Die beiden Stadtstaaten Berlin und Hamburg stehen vor ähnlichen Herausforderungen bei der Unterbringung von wohnungslosen und geflüchteten Menschen. Es ist gut, wenn wir voneinander lernen.“
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