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3 Fragen zu Lieferketten bei F&W

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F&W veröffentlicht Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte – was noch geplant ist 

Auch Fördern & Wohnen (F&W) ist zur Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes berufen. Wie setzt F&W dieses um und wer arbeitet daran mit? Nachhaltigkeitsmanagerin Nina Schwinger, Projektmanagerin Ekaterina Chuveleva und Svenja Gierok, Referentin für nachhaltige Beschaffung, erklären, worum es geht und was geplant ist.

Im Herbst 2024 hat F&W seine Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte veröffentlicht. Können Sie diese Erklärung für uns zusammenfassen?

Nina Schwinger: In der Grundsatzerklärung bekräftigt F&W öffentlich: Das Unternehmen und seine Mitarbeiter:innen sind sich seiner Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte in den Wertschöpfungsketten bewusst. Dieser Verantwortung werden wir gerecht. Wir bekennen uns außerdem dazu, den nationalen und internationalen Richtlinien und Standards zur Einhaltung der Menschenrechte zu entsprechen. Unsere Grundsatzerklärung gilt nicht nur für unsere Belegschaft, sondern auch für alle Vertrags- und Kooperationspartner.

F&W ist zur Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, kurz LkSG, verpflichtet. Wie setzt F&W die Pflicht in die Tat um und welche Bereiche arbeiten daran mit?

Ekaterina Chuveleva: Um die Anforderungen des Gesetzes zu erfüllen, arbeiten viele Abteilungen von Beschaffungsmanagement über Compliance, Klimaschutz und Nachhaltigkeit bis Finanzmanagement in einem Projekt namens „LieFAIRkette“ zusammen. Ein wichtiger Schritt war die Veröffentlichung der Grundsatzerklärung. Zudem haben wir Beschwerdekanäle eingerichtet. Über diese können Mitarbeitende von F&W und Beschäftigte unserer Lieferanten mögliche Verstöße gegen das LkSG melden. Das können zum Beispiel Verletzungen von Arbeitsschutzvorschriften, Diskriminierung oder andere Menschenrechtsverletzungen sein. Darüber hinaus haben wir eine Risikoanalyse durchgeführt. Sie hat gezeigt: Branchen wie das Baugewerbe, Sicherheitsdienste und die Gebäudereinigung weisen in Deutschland ein höheres Risiko für Menschenrechtsverstöße auf. F&W ergreift bereits regelmäßig Maßnahmen wie Lieferantengespräche oder stichprobenartige Kontrollen, um Missstände zu erkennen und zu verhindern. An Präventions- und Abhilfemaßnahmen arbeiten wir gerade. Des Weiteren entwickeln wir aktuell einen Verhaltenskodex für unsere Lieferanten. In diesem halten wir die sozialen, ökologischen und ethischen Standards von F&W fest. 2025 wird F&W einen Bericht über die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes erstellen, der auch auf unserer Website zu lesen sein wird.

Laut dem Nachhaltigkeitsbericht 2022 hat F&W bereits Maßnahmen zum Umweltschutz ergriffen. Welche Rolle spielen Lieferketten zukünftig bei F&W? 

Svenja Gierok: Bis 2040 will F&W klimaneutral sein. Damit wir dieses Ziel erreichen können, braucht es einen strukturierten Fahrplan. Die Lieferketten stehen dabei im Fokus – hier müssen wir Emissionen gemeinsam mit unseren Auftragnehmer:innen reduzieren. Da F&W Unterkünfte in der ganzen Stadt betreibt und dafür eine Vielzahl an Produkten benötigt, sind unsere Lieferketten sehr divers. Deshalb gibt es im Beschaffungsmanagement die Referentenstelle Nachhaltige Beschaffung. Als Schnittstelle zu den Lieferanten wird es zusammen mit allen Bereichen von F&W für Nachhaltigkeit in den Lieferketten sorgen. In zukünftigen Vergabeverfahren kommen neben den wirtschaftlichen Faktoren nun z.B. weitere Kriterien hinzu, um gezielt Menschenrechtsverletzungen oder Umweltauswirkungen vorzubeugen oder zu minimieren. In unsere Verträge werden verstärkt Handlungs-, Berichtspflichten und Kontrollmechanismen eingesetzt.

Eine weitere Herausforderung ist auch die neue EU-Richtlinie „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (kurz CSRD). Sie setzt den neuen Standard für die Berichterstattung über Nachhaltigkeit. Nach diesem wird F&W ab dem Geschäftsjahr 2025 berichten. Die Lieferkette in all ihren Facetten wird hier eine große Rolle spielen.

Der Einkauf aller öffentlichen Unternehmen in Deutschland hat ein enormes Marktvolumen. F&W kann aktiv Veränderungen für Nachhaltigkeit bewirken. Daran arbeiten wir gemeinsam.
 

Zur Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte

Die Kolleginnen im Interview

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