Dächer für Schutzsuchende – ein Rückblick zum 3. Jahrestag des Überfalls auf die Ukraine
Im Februar 2022 bot F&W insgesamt rund 27.000 zugewanderten Menschen ein Dach über dem Kopf in der öffentlichen Unterbringung – also der Unterbringung auf Zeit. Aus einer Vielzahl an Herkunftsländern, verteilt im ganzen Stadtgebiet.
Dann griff Russland die Ukraine an. Tausende flohen aus dem Kriegsgebiet und suchten Schutz in der Hansestadt. Viele kamen und kommen in privaten Haushalten unter. Bei F&W lebten Ende Dezember 2022 rund 12.500 Geflüchtete aus der Ukraine. Ende 2024 sind es rund 10.400.
Auch die Belegschaft wächst stetig an. Heute sind bei dem Hamburger Sozialunternehmen rund 700 Mitarbeiter:innen mehr beschäftigt als im Februar 2022.
Hotels und Hostels erweitern die Unterkünfte
Mehr als 27.000 Plätze hat Fördern & Wohnen seit dem 24. Februar 2022 in Betrieb genommen. Um die Plätze, die gebraucht wurden, möglichst schnell zu schaffen, hat F&W Plätze in Hotels, Hostels und Pensionen angemietet – einzelne Zimmer oder ganze Häuser. In rund 60 Hamburger Hotels stehen heute Zimmer für etwa 6.600 Geflüchtete zur Verfügung.
Da dort keine festen Teams von F&W vor Ort sind, wurden die mobilen Einsatzteams (MET) ins Leben gerufen: Im März 2022 besuchten Sozialarbeiter:innen erstmals Geflüchtete, die in Hotels untergebracht sind. Sie beraten seitdem die Bewohner:innen während fester Sprechzeiten zu Anliegen wie Arbeit, Schule, Sprache und vielen mehr.
Jede:r Bewohner:in hat eigene Geschichten und Sorgen mit nach Hamburg gebracht. Unsere multiprofessionellen und vielsprachigen Teams stehen ihnen zur Seite. Sie helfen bei der Orientierung im Stadtteil, leisten Sozialberatung und vermitteln Unterstützung von freiwillig Engagierten.
Wohnunterkünfte weichen erschwinglichen Wohnungen
Unterkünfte sind ein Dach über dem Kopf – aber auf Zeit. Nicht selten muss F&W Einrichtungen schließen, die noch gebraucht werden. Einerseits bestehen für manche Standorte Bürgerverträge, die ein Schließungsdatum festlegen. Sie gelten also von Anfang an als befristet. Andererseits sind manche Flächen für Bauvorhaben reserviert, zum Beispiel für sozialen Wohnungsbau. Unterkünfte weichen erschwinglichem Wohnraum – nur so lässt sich Obdachlosigkeit auf lange Sicht überwinden. Erst, wer eine Wohnung mit Mietvertrag hat, kann selbstbestimmt und stabil leben.
Doch Wohnungsbau lässt sich nicht so schnell wahrmachen wie Wohnunterkünfte, denn ihm gehen Beteiligungs- und Genehmigungsverfahren voraus. Kurzfristig schafft F&W daher weiterhin so viele neue Plätze wie möglich, um Schutzsuchende unterzubringen: In Hotels, Not-Standorten oder Wohnunterkünften. Langfristig und nachhaltig verfolgt F&W den Bau und Ankauf von Sozialwohnungen. Unsere Expert:innen im Geschäftsbereich Projekt- und Immobilienmanagement setzen diese Vorhaben in die Tat um.